… aus Győr für die Welt
Im Jahr 1993 ist unser Unternehmen in seine Erfolgsgeschichte gestartet – weit über das eigentliche Werk hinaus: Drei Jahrzehnte haben den Namen Audi Hungaria untrennbar mit der ungarischen Antriebs- und Fahrzeugindustrie und der Stadt Győr verbunden. Was hat sich in diesen 30 Jahren alles ereignet? Wir schauen stolz zurück auf Meilensteine dieser einzigartigen Geschichte.
Der Eröffnungsrummel rund um die ehemalige 100.000 Quadratmeter große, halb fertige Halle der Rába Rt. legt sich. Jetzt geht die Arbeit richtig los: Eine gigantische Anlage wird aufgebaut – die Antriebsmontage und die mechanischen Bearbeitungslinien starten ihren Probelauf. Und ganz Győr boomt. Auch, weil jedem bewusst ist: Die Chance ist riesig, aber auch die Verantwortung. Wir in Ungarn müssen der deutschen Produktionskultur gerecht werden. Aber irgendwie liegt die nötige und durchaus angebrachte Zuversicht in der Luft, dass dieser Anspruch kein Problem wird. Nach der Testproduktion startet die Serienproduktion. Staatspräsident Árpád Göncz drückt den Startknopf – und eine inzwischen drei Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte nimmt Fahrt auf.
Der Blick über die Grenze zeigt, wie glücklich Ungarn über den friedlichen Aufschwung sein kann: Mit dem Friedensvertrag von Dayton geht ein langer Bürgerkrieg im früheren Jugoslawien zu Ende – für unsere südlichen Nachbarn beginnt eine fragile Friedenszeit. Ungarn ist dagegen bereits auf Wachstumskurs. Das ungarische Parlament verabschiedet ein Devisengesetz und macht den Forint damit konvertierbar. Zeitgleich erreicht die Produktion im Audi-Werk erste Meilensteine. Győr gibt Gas – und schon in diesem Jahr läuft der 100.000. Antrieb vom Band.
Go west – stay at home: Ungarn wird Mitglied der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Land und seine Menschen werden auch dadurch immer stärker mit dem Westen verbunden, immer stärker an den Wirtschaftskreislauf der globalen Welt angeschlossen. Eine Bereicherung auch für die Welt um uns herum: In der Nähe von Győr etwa wird die Benediktinerabtei Pannonhalma und ihre 1.000-jährige Kulturgeschichte zum UN-Weltkulturerbe. Und das Werk in Győr brummt: Die Produktion eines neuen Produkts, des 1,6-Liter- Zweiventil-Aluminiummotors, läuft an. Und zwei große Traummotoren, die V6- und V8-Motoren, une zugleich ein moderner Klassiker, das Kultmodell TT, klopften schon an die Tür. Audi Hungaria mausert sich langsam, aber sicher zum vollwertigen Autohersteller.
Das Jahr der großen Entwicklungen: Der Boden muss bereitet werden für die nächsten Taten. Die Menschen im Land machen einen bedeutenden Schritt nach vorn; ab 1. Januar konnten Ungarns Bürgerinnen und Bürger ihre Währung ohne Einschränkungen umtauschen. Das freut auch uns. Denn wenn sie wollten, konnten sie nun viel leichter auch einen Audi kaufen, sogar im Ausland. Der Hersteller hat dazu längst proaktiv gehandelt und das ungarische Vertriebsnetz entsprechend aufgebaut. Während Ungarn Verhandlungen über den Nato-Beitritt aufnimmt, laufen auch die Arbeiten in Győr auf Hochtouren. Mit der Produktion von Sechs- und Achtzylinderantrieben muss die Logistik optimiert werden, eine neue 30.000 Quadratmeter große Halle wird gebaut, und der Transport der Produkte kann schon über die Schiene gehen. Aber vielen Mitarbeitenden ist schon klar: Es liegt noch etwas Großes in der Luft …
Ich bin stolz, dass ich in den letzten 22 Jahren den gesamten Prozess des Werkbaus mitverfolgen konnte. Ich habe das Gefühl, dass ich in der Zeit mit dem Werk gewachsen bin. Ich bin erwachsen und Mutter geworden, habe viele Erlebnisse und Erfahrungen gesammelt und war an vielen Projekten beteiligt. Das stellt mich sehr zufrieden.
A star is born: Wir haben ihn noch vor Augen, den Gesichtsausdruck unseres Nachbarn, als er zum ersten Mal einen Audi TT sieht. Gespanntes Gesicht, der Mund staunend geöffnet … Das Designwunder wird erkennbar von einem Gedanken begleitet: „Den muss ich haben!“ Der TT kann ein klassisches Coupé oder ein aufmüpfiger Roadster sein; immer ist er ein wahres technisches Wunderwerk. Die lackierten Coupé-Karosserien kommen zu diesem Zeitpunkt aus Ingolstadt nach Győr – und dort bauen 550 hoch qualifizierte Mitarbeitende die straßentauglichen Sportwagen in einer 35.000 Quadratmeter großen Halle in drei Schichten zusammen. In Győr wird so die Fahrzeugproduktion wiederbelebt. Und das Vertrauen in „Made by Audi Hungaria“ wächst: Die AUDI AG bringt weitere Kapazitäten nach Ungarn. Ein Motorenentwicklungszentrum wird eröffnet, und an den immer dichteren Produktionslinien werden nun auch Dieselantriebe mit Pumpe-Düse-System produziert.
Europa knüpft seine Bande enger: Am 1. Januar wird der Euro in vielen Staaten der Europäischen Union eingeführt. Die Hauptstraße Nr. 100, die durch Győr führt, wird in Nr. 1 umgetauft. Im März tritt Ungarn der Nato bei. Die Welt blickt in die Zukunft – und im Kino starten „Matrix“, „The Sixth Sense“ und der erste Teil der neuen „Star-Wars“-Trilogie, „Die dunkle Bedrohung“. An der Zukunft arbeitet auch Audi Hungaria mit Feuereifer: Der TT Roadster wird hier vor Ort gebaut. Wenn der bedächtigste Autoliebhaber schon beim TT Coupé in Ekstase gerät, so ist der Roadster eine Familienpackung Adrenalin, gepaart mit Endorphin. Ohne Dach ist schließlich jedes Auto cooler, denn so befreit, vermittelt es die Botschaft, dass auch der Besitzer ein offener Mensch ist. Frei, unbeschwert das Leben und die Sonne zu genießen. Einfach: glücklich zu sein.
Wer an der Schwelle eines neuen Jahrtausends an die Träume der Kindheit zurückdenkt, erwartete damals fliegende Autos, unendlichen Wohlstand und erste Kontakte mit Aliens. In den 1990er-Jahren folgte oft auch Skepsis oder Angst vor dem Jahr 2000: Wird die Datumsumstellung Computer stilllegen und die digitale Welt zum Absturz bringen? Stattdessen sind wir angenehm ins neue Jahrtausend gesegelt. In Győr schreibt etwa Ministerpräsident Viktor Orbán ins Gästebuch von Audi Hungaria: „Als ich das Firmengelände betrat, wusste ich noch nicht, dass ich in der Zukunft angekommen bin.“ Der Premier unternimmt die Werksbesichtigung am Steuer eines Audi TT und bekommt auch einen exklusiven Blick in die Zukunft: unsere neuesten Modelle A3 und S3.
Kleiner Abstecher in den Orbit: Schauen Sie „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick nach dem Roman von Arthur C. Clarke noch einmal an. Da rebelliert die künstliche Intelligenz gegen ihre Schöpfer – und wir bekommen ein Bild davon, wie es ist, wenn Wissen in falsche Hände gerät. In Győr ist es in guten Händen und vermehrt sich für den nächsten Vorsprung bei Audi Hungaria: Das Motorenentwicklungszentrum wurde gegründet. Darüber hinaus hat das Unternehmen den Wissenstransfer institutionalisiert. Denn die Präsenz eines modernen Werks bündelt in der Region nicht nur materielle, sondern auch geistige Energien. Daher entstehen Partnerschaftsvereinbarungen mit der Lukács Sándor Berufsschule in Győr und der Széchenyi István Hochschule. Und ein eigenständiges Lehrfach entwickelt sich: „Moderne Unternehmen – Die AUDI HUNGARIA MOTOR Kft.“.
Die Entwicklungen in Győr sind Jahr für Jahr hochdynamisch: Während Audi im Jahr zuvor noch Lehrfach an einer Hochschule war, setzte diese ihre Arbeit nun aufgewertet und als Universität fort. Dynamische Veränderungen prägen auch unseren Standort. Nichts zeigt dies deutlicher als die Einweihung einer neuen Halle auf dem Audi-Werksgelände im Jahr 2002 durch den Ministerpräsidenten Péter Medgyessy. Dieses Jahr hält die Entwicklung das ganze Unternehmen in Hochspannung: Im Sommer startet die Produktion der Zweiliter- TSI-Antriebe mit Direkteinspritzung, und im Herbst laufen die Sechszylinder-Benzinmotoren FSI und die TDI-Aggregate mit Common-Rail-Einspritzung vom Band.
Das Jahr der Integration: Die Ungarn entscheiden sich in einem Referendum für den Beitritt des Landes zur Europäischen Union – und das neue freie Internet-Lexikon Wikipedia vereint das Wissen der Welt im Web. Audi Hungaria ist zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns für den Beitritt zur EU entscheiden, wirtschaftlich bereits dort angelangt. Mit Erfolg: Zum zehnten Jubiläum ist der „Teenager“ bereits größter Antriebshersteller der Welt. Das Werk ist ein starkes Bindeglied zwischen Deutschland und Ungarn, das uns in wirtschaftlicher, kultureller und personeller Hinsicht mit Europa verbindet. Und die Wege werden immer kürzer: Der erste Audi-Charter landet auf dem umgebauten Flughafen in Pér: Die Strecke Ingolstadt–Győr verkürzt sich damit auf nur noch eine Stunde.
Ungarn ist angekommen: Gemeinsam mit zehn anderen Kandidaten treten wir der Europäischen Union bei. Die deutsche Band Rammstein veröffentlicht, passend zur weiter gewachsenen Freiheit, ihr Album „Reise, Reise“. Die Raumsonde Cassini-Huygens umkreist den Saturn. Und in Győr feiert der örtliche Fußballverein ETO FC sein 100-jähriges Bestehen – mit Unterstützung von Audi im Spiel gegen den legendären FC Bayern München. Auch im Werk formiert sich eine neue Art von Gemeinschaft: Der feinwürzige Duft ungarischer Köstlichkeiten macht hungrig auf den ersten Kochtag mit 3.000 Mitarbeitenden und 53 Teams.
In Deutschland beginnt eine neue Ära: Angela Merkel wird Bundeskanzlerin, in Ungarn wird László Sólyom Staatspräsident – und Anita Görbicz von ETO Győr wird zur besten Handballspielerin der Welt gewählt. Doch Győr macht nicht nur damit Schlagzeilen, sondern auch mit einer beeindruckenden Zahl: Der zehnmillionste Audi-Antrieb läuft vom Band; ein 1,8-Liter-Vierzylinder-Fünfventilturbo mit 225 PS. Schlechte Zeiten für Verkehrssünder … Denn wo könnte er anders eingebaut werden als in einen Audi TT Streifenwagen aus Győr, den weißen Blitz der Autobahnpolizei? Unterdessen entsteht in Győr auch ein Werkzeugbau: Auf 18.000 Quadratmetern werden nun Karosserieteile und Werkzeuge hergestellt.
1994 war ich einer der ersten 100 Mitarbeitenden bei Audi Hungaria, und im Juli 2011 bewarb ich mich im Presswerk. Das Ganze war neu; ich war auch neugierig und wollte meine deutschen Sprachkenntnisse verbessern.Ich habe mich schon immer für die deutsche Präzision, Kultur und Genauigkeit interessiert. Ich liebe meinen Job. Bei Audi fühle ich mich sicher – und arbeite so, als wäre es mein eigenes Unternehmen.
Rekorde, Rekorde: Nach einer Mitteilung des US-Volkszählungsbüros erreicht die Weltbevölkerung am 26. Februar um 01:16 Uhr 6,5 Milliarden Menschen. Im November wird in Leeuwarden beim Domino Day 2006 der Rekord für gefallene Dominosteine gebrochen. Demgegenüber verlief die Arbeit in Győr in diesem Jahr ohne Symbolzahlen. Aber auch wenn kein neuer Meilenstein fällt, kommt das gesamte Unternehmen gut voran. Und symbolträchtig ist 2006 für Audi und Ungarn trotzdem: Zum Jahrestag des Aufstands von 1956 chauffiert beispielsweise eine Flotte von 80 Audi A8 mit verlängertem Radstand die Spitzenpolitik der Welt durch Budapest, Audi wird namensgebender Sponsor des Frauenhandballteams Győri ETO, und das Werk startet etwas ganz Großes: die Produktion der Zehnzylinder-5,2-Liter-FSI-Antriebe und die nächsten Generation des Traumautos TT!
Traumhafte Premiere: Autojournalisten werden oft an die schönsten Orte der Welt gelockt, um sich nicht nur von den Fahrzeugen, sondern auch von großartigen Locations begeistern zu lassen. In diesem Jahr wird auch das Audi A3 Cabriolet an einigen der schönsten Orte der Welt präsentiert: am Plattensee und in Budapest. Mit einem Audi durch Tihany oder auf die Burg zu cruisen, wird wohl nun auf jeder Wunschliste ganz oben stehen. Bei der Weltpremiere bringt Zséda (Adrienn Zsédenyi) mit ihrer Musik die Hüften zum Schwingen. Neben Feiern wird aber auch die Zukunft wieder aktiv gestaltet. 2007 wird bekannt gegeben, dass der Audi Hungaria Lehrstuhl für Verbrennungsantriebe seine Arbeit an der Széchenyi István Universität aufnimmt und die SCC-Aktivitäten von Finanzen, IT und Beschaffung gestartet sind.
Schlechte Zeiten, gute Zeiten: Nach einem Anschlag auf die französische Botschaft in Mauretanien beschließen die Organisatoren, die Rallye Lissabon – Dakar 2008 abzusagen. Dies ist seit 1979 nicht mehr geschehen. Die Rallye Ungarische Weinstraße dagegen findet statt; sie verfolgt zwei wichtige Ziele: die ungarischen Weinregionen zu fördern und den Fokus auf sicheres und unfallfreies Fahren zu richten. Auch, wenn die Teilnehmer darum abends die besten Jahrgänge des Terroirs nur in Maßen verkosten dürfen. Abstinenz ist für Rallye-Sieger Trumpf, denn Audi stellt 120 hochagile und orangefarbene TT Coupés zur Verfügung! Auch die Polizei feiert einen Neuzugang in ihren Reihen: ein blitzschnelles TT S Coupé mit 272 PS. Apropos PS: In Győr wird mit dem V12-Sechsliter-TDI eine Kathedrale des Motorenbaus errichtet.
Hoch hinaus: Im Mai besteigt Anita Ugyan als erste Ungarin den Mount Everest im Rahmen einer internationalen Expedition. Unterdessen endet der UN-Klimagipfel in Kopenhagen mit einer Enttäuschung: Die abgegebene Erklärung enthält kaum konkrete Vorgaben. In Győr dagegen nehmen Klimaneutralität und Naturschutz zunehmend sichtbare Zukunftsformen an: Audi und die Stadt Győr pflanzen mehr als 13.000 Eichen; beteiligt sind auch zwei Universitäten, die zugleich die CO2-Bindungskapazität des aus den Setzlingen wachsenden Waldes untersuchten. Im Werk wird ein neuer Antrieb montiert: Der 2,5-Liter-Fünfzylinder wird von nun an neunmal den Preis „International Engine of the Year“ gewinnen. Das kraftvolle Herz dieses Antriebs schlägt auch im neuen TT RS.
Zukunftsweisende Ereignisse: Die Vereinten Nationen erklären 2010 zum Internationalen Jahr der Jugend, und im März kommen Prinz Charles und seine Frau Camilla nach Ungarn. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen der Klimawandel, die Umwelt, das kulturelle Erbe, die wissensbasierte Wirtschaft und die Chancengleichheit. Auch in Győr sind Kultur, Wissen und künftige Generationen zentrale Anliegen: Auf Initiative unseres Unternehmens beginnt im September der Unterricht für ungarische und deutsche Schüler an der Audi Hungaria Schule. Im Mai wird zudem das Verkehrserziehungsprogramm für Kinder gestartet. Jedes Jahr bekommen dadurch mehr als 1.000 Kindergartenkinder in Győr eine Schulung für ihren sicheren Lebensweg durch den Verkehr. Für die Zukunft der Mobilität. Die hat auch unsere Entwicklung und Produktion im Blick: Unsere Gesamtfahrzeugentwicklung wurde gegründet, und im neu eröffneten Motorenanlaufzentrum rücken die Antriebe der Zukunft in den Fokus.
Proaktiv handeln: Die UNO erklärt das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr der Wälder. Und die ungarische Audi-Tochter handelt bereits am grünen Puls der Welt: In Ungarn werden in der zweiten Phase eines Aufforstungsprojekts weitere 16.000 Eichen gepflanzt. Darüber hinaus übernimmt Ungarn ab 1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft. Das ganze Jahr ist dadurch ein bisschen so, als hätte sich alles auf das Land konzentriert. In Győr legen Ministerpräsident Viktor Orbán und der damalige Vorstandsvorsitzende der AUDI AG, Rupert Stadler, den Grundstein für ein brandneues Automobilwerk – und im Oktober wurde das Projekt- und Trainingszentrum zur Ausbildung neuer Mitarbeitender eröffnet. Weltklasse … dazu passt, dass auch die FC Bayern All Stars und der ETO FC in der ETO-Arena erneut aufeinandertreffen.
Auf in die Zukunft: Ungarns neue Verfassung tritt in Kraft. „Compact Disco“ vertritt Ungarn im Eurovision Song Contest und gewinnt mit „Sound of Our Hearts“ den Wettbewerb. Und der erste ungarische Satellit startet: MASAT-1 ist ein zehn mal zehn Zentimeter großer Würfel. Vom CERN in der Schweiz ist zu hören, dass das lange gesuchte Higgs-Teilchen gefunden wurde – in der Physik als „göttliches Teilchen“ bekannt. Auch Győr steht im Zeichen des Wissenszuwachses: Nach den Entwicklungen des vergangenen Jahres, als der Lehrstuhl für Verbrennungsantriebe an der Széchenyi István Universität ein neues Gebäude erhielt, wird 2012 die zweite Phase mit dem Bau von Laboren und Lehreinrichtungen abgeschlossen. Bildung fängt aber bei uns schon viel früher an: Ab diesem Jahr können die Kleinsten den Kindergarten der Audi Hungaria Schule besuchen. Klein, aber fein geht es auch in der Antriebsfertigung voran: Dort werden zusätzlich 1,2-Literund 1,4-Liter-Aggregate gebaut, deren Hauptkomponenten bereits in Győr produziert wurden.
Ich war der erste Fachschullehrer in der Geschichte von Audi Hungaria. In zehn Jahren hatte ich fast 1.200 Auszubildende, von denen viele als Mitarbeitende ins Werk zurückkehrten. Ich bin von diesem Jahrestag sehr berührt. Ein junger Kollege fragte mich kürzlich, warum die 30´ denn eine so große Zahl sei – es stellte sich heraus, dass er gerade selbst 30 Jahre jung geworden war. Da wurde ihm klar: Als er gerade geboren wurde, da hatten wir hier bereits etwas begonnen, das später zu diesem riesigen Werk werden sollte.
Schlechter Start und glückliches Győr: Der Februar entwickelt sich weltweit zu einem unglaublichen Monat: Papst Benedikt XVI. verzichtet auf den Heiligen Stuhl, und ein Meteorit von der Größe eines Busses explodiert über dem russischen Tscheljabinsk, zerstört alle Fenster in der Gegend und verletzt viele Menschen. Trotz des unglücklichen Jahresbeginns kann es in Győr nicht besser laufen: Das Audi ETO-Handballteam gewinnt die Champions League! Und in der spielt immer stärker auch Audi Hungaria: Das neue Fahrzeugwerk wird eingeweiht, in dem A3-Limousinen vom Band fahren. Auf der 270.000 Quadratmeter großen Produktionsfläche finden Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei, Fahrzeugmontage, ein Zentralgebäude, eine Logistikhalle und eine Energiezentrale Platz. Durch die Investition werden 2.100 neue Arbeitsplätze geschaffen, so dass das Unternehmen nun über 10.000 Mitarbeitende beschäftigte. Auch ein neues Logistikzentrum öffnet seine Pforten.
Renoviert, runderneuert und innovativ: In Budapest werden die U-Bahn-Linie M4 und der erneuerte Burggarten-Basar eingeweiht – und auch in Győr geht es voran, zum Beispiel mit dem Bau einer neuen Multifunktionshalle mit einer Kapazität von 5.500 Zuschauern. Wer namensgebender Sponsor werden könnte? Das ist nicht schwer zu erraten … willkommen in der Audi Arena! Innerhalb der Werksmauern startet die Produktion neuer Versionen des legendären TT, so dass mit dem Coupé und dem Roadster nun bereits vier Audi-Modelle im Werk gebaut wurden. Der Werkzeugbau schreibt ein weiteres Kapitel Zukunftsgeschichte: Eine neue dreidimensionale Laserschneidmaschine nimmt die Arbeit auf. Und auch die Neuerungen im Bereich sozialen Engagements gehen weiter. Erstmals findet der Audi Hungaria Freiwilligentag statt, bei dem 300 Audianer_innen 19 gemeinnützige Projekte umsetzen.
Ausgezeichnete Zeiten: Im Mai wird László Krasznahorkai mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet, und im Juli fliegt die Raumsonde New Horizons am Pluto vorbei. Im September wird Elizabeth II. mit 63 Jahren die am längsten regierende Monarchin Großbritanniens. Im Dezember wird der erste Teil der neuesten Star-Wars-Trilogie, „The Force Awakens“, vorgestellt. Science-Fiction wird in Győr aber längst Science-fact: 60 Prozent des Energiebedarfs des Unternehmens wird mit klimaneutraler Erdwärme gedeckt. Das Wärmezentrum in Bőny reduziert die Treibhausgasemissionen um rund 67.000 Tonnen, und dank des Geothermiesystems werden bei Audi Hungaria 35 Millionen Kubikmeter weniger Erdgas verbrannt. Apropos Millionen: Der zweimillionste Antrieb wird gebaut, und die Győrer Philharmoniker bekommen einen weiteren Sponsoring- Partner. Ja – es ist Audi Hungaria.
Am 18. Februar 2015 hatte ich mein Vorstellungsgespräch bei Audi Hungaria. Vom ersten Moment an habe ich mich im Unternehmen wohlgefühlt. Ich arbeite gerne zweisprachig. Meine Verbundenheit wird auch dadurch gestärkt, dass ich am Tag der Unternehmensgründung geboren wurde. Daher hoffe ich, dass wir das runde Jubiläum im Jahr 2023 anständig feiern können.
Vom Abfall zu Adam und Eva: Die Ungarn nennen Mülleimer „kuka“, weil die ersten seinerzeit von einer Firma namens Kuka hergestellt wurden. Heute ist Kuka jedoch für seine Industrieroboter bekannt. Neben den Produktionslinien kommen dabei zwei außergewöhnliche Arbeitskräfte zum Einsatz: Die Spezialroboter Adam und Eva der „Smart Factory“ halfen dabei, die Passformen der Autos zu messen. Ein weiterer Roboterheld ist für das Anziehen der Schrauben im Selbstlernmodus zuständig. Zu lernen gibt es aber auch für die Menschenimmer etwas – und darum wird die Audi Hungaria Schule im Laufe des Jahres um eine neue Sportanlage erweitert. Last, but not least: László Nemes Jeles erhält Anfang des Jahres einen Oscar für seinen Film „Son of Saul“.
Neue Zeiten kommen, neue Winde wehen: Die Entwicklung von Elektroantrieben nimmt Fahrt auf – jeder spürte, dass das große Spiel der Zukunft von Győr aus gewonnen werden kann. Hier werden bereits „traditionelle“ CNG-Antrieben gebaut, die mit Erdgas und Benzin betrieben werden. Daneben wird der Werkzeugbau erweitert, und die Vorbereitungen für ein neues Modell liegen in der Luft: Der Q3 macht sich auf den Weg, um von hier aus die Welt zu erobern. Auch ein Kompaktwagen fährt vom Band: Die RS3-Limousine wird von einem 400 PS starker Antrieb – ebenfalls aus Győr – sportlich angetrieben. Die Fortschritte spiegeln sich auch in der Belegschaft wider, die im riesigen Werk inzwischen mehr als 12.000 Mitarbeitende zählt. Die Beziehung zur Stadt wird immer enger, ein Audi A4 Avant wird dem örtlichen Rettungsdienst geliefert. Und das olympische Feuer wird auf das Werksgelände getragen.
Schöner, größer, weiter: Nach 70 Jahren wird der Rumänische Saal im Museum der Schönen Künste Budapest erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im November fängt ein Angler den größten Karpfen der Welt mit einem Gewicht von 51,2 kg im Euro Aqua Lake bei Balatonederics. Und Richard Bransons Raumfähre SpaceShipTwoerreicht den Rand des Weltraums. Träume werden auch bei Audi Hungaria wahr: Die Premiere der zweiten Generation des Audi Q3 fährt in Győr vom Band. Die Welt war bereits im SUV-Fieber – und der Q3 erhöht die Temperatur. Dies ist das fünfte Modell aus Győr im Jahr des 25-jährigen Bestehens der Audi Hungaria. Das Werk produziert nun auf einer Fläche von über fünf Millionen Quadratmetern 9.000 Antriebe und 700 Autos täglich. Und in diesem Jahr startet auch die Serienproduktion von Elektroantrieben.
Es ist ein gutes Gefühl, in der Montage zu arbeiten, besonders als Frau. Die Männer werkeln ja schon als Kinder zu Hause und schauen mit dem Vater nach, was unter der Motorhaube steckt … Für mich dagegen war alles neu. Aber es hat mir sofort gefallen. Ich liebe das Innere eines Autos – eigentlich ist es die Seele. In den zehn Jahren, die ich hier bin, war ich immer mit ganzem Herzen dabei.
Welt im Wandel: Papst Franziskus besucht Csíksomlyó in Siebenbürgen. Eine der spektakulärsten Naturformationen Australiens, der Ayers Rock, wird für Touristen dauerhaft gesperrt. In Győr dagegen öffnet ein neuer Lehrstuhl seine Pforten. Die Zusammenarbeitzwischen der Széchenyi István Universität und Audi Hungaria erreicht einen weiteren Meilenstein.Der externe Lehrstuhl der Audi Hungaria wird nämlich auf dem Werksgelände im Motorenanlaufzentrum eingerichtet. Die Produktion des Audi Q3 Sportback, des jüngsten Modells aus Győr nach dem Audi A3 Cabriolet, TT Coupé und Roadster sowie dem Q3, geht in Serie. Der erste Q3 Sportback, der von der Produktionslinie rollt, funkelt in Tausilber. Mit dem Serienstart der Modelle Q3 und Q3 Sportback mit MHEV-Antrieb (Mild Hybrid Electric Vehicles) hält zugleich das Elektrozeitalter in allen Bereichen Einzug bei Audi Hungaria.
Kampf gegen Krisenzeiten: Im Januar tritt der Brexit in Kraft – und Corona bricht aus. Vor allemdie Pandemie verändert unser Leben grundlegend. Ein Jahr in Moll bringt aber dennoch auch solideErgebnisse. Audi Hungaria bewältigt die coronabedingten Ausfallzeiten, und ab Juni arbeitet das Werk bereits wieder im Dreischichtbetrieb. Und zwar so, dass das erste Plug-in-Hybrid-Modell von Audi Hungaria, ein turboblauer Audi Q3 Sportback, von der Produktionslinie fährt. Das Unternehmen geht damit einen großen Schritt weiter in Richtung Elektromobilität. Hocheffizient ist dabei bereits der 1,4-Liter-TFSI-Motor des Fahrzeugs, der ebenfalls in Győr hergestellt wird. Und das Werk wird generell noch umweltfreundlicher: Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von Audi Hungaria und der E.ON Hungária Gruppe wird auf den Dächern der beiden Logistikzentren des Unternehmens in Győr der größte Aufdach-Solarpark Europas mit einer Gesamtfläche von 160.000 Quadratmetern errichtet. Eine Pionierleistung auf dem Weg zur ganz großen Vision: den Geschäftsbetrieb des gesamten Audi Konzerns bis 2050 klimaneutral zu machen.
Mobilität im All und auf der Erde: Der Perseverance-Rover der Nasa landet erfolgreich auf dem Mars. Im selben Jahr läuft in Győr der 40-millionste Antrieb vom Band: ein 190 PS (140 kW) starker Elektroantrieb, der überdies in einem CO2-neutralen „grünen Zug“ von Győr nach Brüssel transportiert wird. Dort treibt er einen vollelektrischen und emissionsfreien Audi e-tron an. Und die Zukunft elektrisiert Audi Hungaria noch stärker: In Győr werden die elektrischen Antriebe für die rein elektrischen Modelle des Konzerns gebaut, die auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten Premium Platform Electric (PPE) basieren. Auch gesellschaftlich ist Győr auf sicheren Wegen: Das Unternehmen engagiert sich für weitere drei Jahre beim Győrer Audi ETO KC und beim Győrer Ballett.
Zeitenwende: Dieses Jahr – in dem die Welt Queen Elizabeth II. nach 70-jähriger Regentschaft verlor – würden viele gern überspringen. Nicht so bei Audi Hungaria! Mit fast 30 Jahren Erfahrung im Antriebs- und Fahrzeugbau setzt das Unternehmen nun verstärkt auf die Entwicklung von Dienstleistungen, die auf den Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden basieren und die sie als Kompetenzzentrum für den gesamten Volkswagen Konzern anbietet. Die Dienstleistungenvor allem in den Bereichen Technische Entwicklung, Finanzen, IT, Beschaffung und Supply Chain machen den Betrieb rund um die Volkswagen-Welt einheitlicher, effizienter und ertragreicher. Aber auch im Werk selbst feiert Audi Hungaria einen weiteren kraftvollen Schritt in die Zukunft: Das Portfolio der beim Unternehmen gebauten Elektroantriebe wird um den kompakten MEBeco-Antrieb erweitert. Diese Investition, an der auch die ungarische Regierung beteiligt ist, wird Ungarns Rolle in der globalen Automobilindustrie weiter stärken. Das 30-jährige Jubiläum kann kommen – Audi Hungaria ist topfit für die Zukunft!
Es ist schön, für ein Unternehmen zu arbeiten, dessen weltbekannte Produkte auf den Straßen zu sehen sind – und zu wissen, dass alle, die für das Unternehmen arbeiten, in irgendeiner Weise dazu beitragen, dass diese Autos zu unseren Kunden kommen. Wir im Personalwesen haben dabei immer das Ziel, unseren Mitarbeitenden so schnell wie möglich zu helfen.